Montag, 11. April 2011

Hallöchen ihr Lieben,



heut hab ich mal wieder viel zu berichten, denn die Woche ist viel passiert. Eigentlich weniger in meinen Projekten, als in meiner Freizeit :) Aber ist ja auch mal schön, ne? (Hier in Belém sagt man tatsächlich auch "ne" *gg*)



Trotzdem fang ich mal mit der Arbeit an.
In meinem Praktikum im Emaus habe ich letzte Woche mit meinem Projekt- dem (Tage-)Buch - begonnen. Jedes Kind hatr sich ein altes Buch ausgesucht, mit dem die kommenden Wochen gearbeitet wird. Prinzipiell sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, jedes Kind kann selbst entscheiden, wie es die Kollagen gestaltet, allerdings wird ein Thema behandelt. Zur Einführung beispielsweise "Meine Lieblingsfarbe". Allerdings werden auch Aspekte wie meine Familie, meine Freunde, meine Schule, Natur, Brasilien, die Menschen der Erde, Ängste und Wünsche und so weiter uns so fort  thematisiert. Mal sehen wie das Projekt langfristig bei den Kindern ankommt, die Schwierigkeit liegt für mich nach wie vor in der Sprache.

Seit Dienstag sind wir nicht mehr nur noch zu dritt, sondern sogar zu viert und ich habe eine neue Mitbewohnerin: Vera :) Sie ist gebürtige Finnin, hat jedoch in Deutschland studiert und spricht makelloses Deutsch (wiedermal Daumen hoch an dieser Stelle :-D ). Die ersten Tage haben wir versucht ihr ein bisschen von der Stadt zu zeigen, sind z.B. eine Hängematte und Havaianas kaufen gewesen und so weiter.



Mittwoch hatten wir für das Projekt im Icui eine weitere Unterstützung: eine Frau, die sich mit den Zeichnungen indigener Völker auskennt und auch Gesichtsbemalungen macht. Leider haben kaum Kinder an dem Programm teilgenommen, dafür konnten wir uns umso besser austoben und ausprobieren. Mit den Stängeln von Blättern und einer schwarzen Farbe aus Naturmaterialien haben wir Symmetrische Bilder gemalt und wurden schließlich von der Frau indigen bemalt :) Hier ein paar Bilder :


Isabel und Ellen


wir vier auf der Terasse vor
 Ellens und Isis Wohnung:)


Wie Anja schon so schön festgestellt hat:
mit Kriegsbemalung & neuer Haarfarbe ;)












Freitagabend hatte die Tanz- und Musikgruppe ( IACA) unserer Gemeinde einen tollen Auftritt. Am Abend davor fand die Generalprobe direkt auf der Terasse vor Isis und Ellens Wohnung statt. Wir saßen dort also abends, um uns herum laute Musik und ausgelassener Tanz, einfach gute Stimmung und ich fühlte mich einfach nur zufrieden und glücklich. Eine wirklich tolle Sache!
Was den Auftritt betrifft... natürlich ein voller Erfolg, die Tänzer und Musiker haben ihr Bestes gegeben und ich war echt n bissl stolz ;)


morgen oder Mittwoch folgt der Rest des Wochenendes ;)
Ich drücke euch aus der Ferne

Montag, 4. April 2011

Schuhtick - Klappe die Zweite .... HAVAIANAS

Hallöchen ihr Lieben,





die, die mich schon ein wenig besser kennen wissen: ich kann es einfach nicht lassen.... SCHUHE KAUFEN :-D
Was bietet sich da mehr an, als die National-Schlappe der Brasilianer, die nahezu unkaputtbaren 

Diesen günstigen FlipFlop gibt es für jedermann und jederfrau in jedem noch so kleinen Laden, in allen Größen (ja, auch für Babys) , Farben und Mustern... da kann man doch nicht einfach so ohne weiteres dran vorbei gehen... Der Entschluss ist also gefasst: es müssen mehr Havaianas her :-D
Mein Einstiegsmodell ist, wie könnte es anders sein, LILA 



"geschlossenes" Modell, zum Tanzen :)
hübsch, son bisschen oriantalisch
Ihr könnt euch ja sicher vorstellen, dass ich mir längst noch andere Modelle ausgeguckt hab... folgende sollen im Laufe der nächsten Wochen noch dazu kommen *grins*
Und ansonsten wollte ich mich einfach weiterhin inspirieren lassen und auf der Suche nach Schnäppchen sein ;)



  
super Farbe :)
Farbe noch unbekannt,
wie ich dran komme ebenso ;)


Achja, solltet ihr selbst mal schauen wollen, was es so alles gibt, dann schaut euch doch mal hier um :   http://de.havaianas-store.com/e_commerce/

Mittwoch, 30. März 2011

Weitere Highlights der letzten Tage, neben meinem Umzug

Weitere Highlights der letzten Tage, neben meinem Umzug :

Montag war ich mit Isi und Ellen am Strand und hab mal für ein paar Stunden die Seele baumeln lassen. Sind mit dem Bus etwa 1.5 Std. nach Mosqueiro gefahren, haben dort ein paar Stunden verbracht und sind gegen Nachmittag wieder zurück. Super Sache, wenn man mal einen Tag frei hat und Lust hat, die Stadt zu verlassen :)
Ellen hat übrigens Bilder geschossen, ich muss sie mal fragen, ob ich sie haben kann, da meine Kamera ja leider nicht mehr richtig funktioniert :-/

Sonntagabend waren wir in einer Art Tanzbar, dem Mormaço. Man kann es sich  quasi als riesigen, halb überdachten, breiten Bootssteg vorstellen, mit Bühne und natürlich Livemusik. Anfangs wurde Rock gespielt, danach Regionale Musik und anschließend Reggae. Saugeil. Ich hab getanzt, geschwitzt Caipirinha getrunken und ich war glücklich und zufrieden. An dem Abend gabs auch ne Premiere für mich : mein erster Tanz auf Reggae zu ZWEIT. Jawohl, hier wird nämlich alles zu zweit getanzt :-D
Ich freu mich jedenfalls super auf kommenden Sonntag, denn da wollen wir wieder hin. Que legal !!!

Am 5. April kommt ein weiteres Mädel - Vera - aus Deutschland, bzw. ist sie Finnin, studiert aber in Deutschland. Leider wissen wir noch nahezu nichts über sie, sind jedoch schon sehr gespannt und freuen uns auf ihre Ankunft. Sie wird erstmal mit in „meinem“ Appartement wohnen und dann wird langfristig einer von uns beiden mit zu Ellen ziehen, wenn Isi Ende April leider nach Hause fährt.

Vor dem Umzug ist nach dem Umzug oder so !? ;)

 

Hallo ihr Lieben,

entschuldigt, dass ich so lange nix von mir hab hören lassen… es fängt also schon an, dass ich den Blog schleifen lasse ;)


Wohnung:
neues Bettchen
Wie ihr sicher alle mitbekommen habt, wohne ich inzwischen bei Ellen und Isabell bzw. in einem „eigenen“ Appartement auf dem Gelände der Lutheranischen Gemeinde.
Die Wohnung ist super hell, ganz neu, hat zwei Schlafzimmer, ein kleines Bad und eine Wohnküche.
Mein Zimmer  ist voll hübsch und ich fühle mich endlich in meinem „Zuhause“ wohl, keine Kopfschmerzen mehr und so weiter :) Bin also zufrieden. Nur die Küche benötigt noch einen kleinen Feinschliff, dh. sie muss nach und nach mit Geräten und so weiter gefüllt werden. 2 Pfannen, ein kleiner Topf, etwas Geschirr und Besteck haben sich bereits gefunden, einige kleine Besorgungen wollte ich die Tage noch erledigen. Jedenfalls kann ich mir inzwischen morgens einen Kaffee kochen und mir ein Spiegelei braten :)
Regal und Kommode 

Ihr... 
Die Menschen in der Gemeinde sind alle sehr nett und offen, auch wenn ich mich gestern erstmal als „nichtgläubig“ geoutet habe. Dank Sprachproblemen bin ich quasi auch gleich mit der Tür ins Haus, aber jetzt wissen beide Seiten halt bescheid ;)










Icui:
Zwei mal die Woche fahre ich mit Isi, Ellen und 2 weiteren Mitarbeitern gemeinsam ins Icui.
Ich bin mal so frei und übernehme Ellens Beschreibung auf ihrem Blog, da sie einen sehr guten Überblick verschafft:
“Icui ist ein kleiner Stadtteil von Ananindeua, eine Stadt die zum Großraum Belém gezählt wird. Icui steht quasi für die Verstädterung (Urbanisation).
Weil viele Menschen, die heute in Icui leben, aus dem Inland Amazoniens kommen und sie sind in den Großraum Belém gezogen, weil sie sich ein besseres Leben erhofft haben.

Oftmals ist die Qualität des Bodens oder einfach die Fläche an Land für eine Familie nicht genug gewesen, um überleben zu können.
So bestand die Hoffnung auf Arbeit in der Stadt, doch es ist nicht genug für alle vorhanden, sodass sich Randgebiete außerhalb gebildet haben, zum Beispiel Icui.
In Icui mangelt es an vielen Dingen der Infrastruktur: gute Schulen, fließend Wasser, gesundheitliche Versorgung und Sicherheit.
Die Häuser der Menschen  bestehen aus Brettern und die Wege sind aus Sand und sehr holprig. Alles sieht ein bisschen provisorisch aus, aber so ist der Alltag.“ (Ellen)


Unsere Aktivität im Icui beginnt Mittwoch und Freitag um 9 Uhr, endet gegen 10.30h  und ermöglicht allen Kindern jeden Alters, mit und ohne Religion, an dem Projekt teilzunehmen. Natürlich kostenfrei und absolut freiwillig.
Dieser Monat stand unter dem Thema „Wasser“ und hat versucht, die Kinder über die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Wasser aufzuklären und ihnen spielerisch wichtige Aspekte beizubringen. Des Weiteren wurde beispielsweise über Thema Dengue(Fieber) gesprochen und wie man sich dagegen schützen kann.
Gemeinsam wird gesungen, gelacht, gespielt, geredet, gebetet und gespeist (Saft und Kekse).
Heute hatten wir den etwas spezielleren Auftrag die Kinder in ihren Familien/Häusern zu besuchen, bzw. ihre Eltern darauf hin zu weisen, wann wir unser Projekt anbieten, zu fragen, wann die Kinder zur Schule gehen und so weiter. Schlichtweg Präsenz und Interesse zeigen.
Der Anblick der provisorischen Häuser, die entweder aus Holz oder aus Stein gebaut werden, regt sehr zum Nachdenken an… Oft leben große Familien in winzigen Unterkünften, nah an nah, ohne fließendes Wasser, mit einer notdürftigen Stromversorgung. Viele der Mütter sind sehr jung, leben ohne festen Partner.
Doch wenn die Kinder erstmal ein bisschen vertrauen zu einem gefasst haben, dann ist das ausgelassene Lachen und das Glänzen in ihren Augen nicht mehr weg zu denken, wenn sie uns liebevoll „Tia“ (Tante) nennen :)


Unama:
Leute, ich hab endlich meinen Studentenausweis :) Unglaublich oder wahr. Die Bürokratie findet jedoch noch immer kein Ende, da ich gerade eine Busfahrkarte beantrage, mit der ich vergünstigt fahren kann. Keine Ahnung wie lange das also noch dauern wird, aber der erste Schritt ist schon mal gemacht. Juhuu.
Ansonsten gefallen mir die Vorlesungen leider so gar nicht. Sicherlich vor allem deswegen, weil ich nahezu nix verstehe. Also verbringe ich an zwei Tagen jeweils eine Vorlesung in der Uni, dreh mehr oder minder Däumchen und hoffe, dass die Zeit einfach nur schnell umgeht. Ein bisschen so wie in manchen Vorlesungen an der EFH ;) (pssssst)


Emaus:
Hmm, auch hier kann ich leider noch nicht wirklich viel erzählen, da hier so gut wie nichts passiert. Dienstag- und Donnerstagmorgen fahre ich für etwa 3 Stunden in die Institution, um dort mein Praktikum zu absolvieren.
Es kann sein, dass ich in Zukunft ein eigenes Projekt anleiten werde und ich hatte mir überlegt mit den Kindern ein „(Tage)Buch“ zu verfassen. In ein altes (Bilder)Buch klebt man Kollagen, arbeitet damit, mach ein neues Buchband und und und… Themen wie: meine Familie, meine Freunde, ich, meine Träume, meine Wünsche, meine Ängste, usw. werden kreativ bearbeitet.
Leider weiß ich noch nicht, in wie fern sich das tatsächlich umsetzen lässt, allerdings steckt die Idee in meinem Köpfchen…

So ihr Lieben, ich hoffe euch gehts in der Ferne gut und ihr lasst mal wieder was von euch hören :)
Fühlt euch lieb gedrückt

Samstag, 19. März 2011

Hallöchen ihr Lieben,


Kommende Woche ziehe ich um :) Morgen wird das neue Appartment eingeweiht und ist dann kommende Woche bezugsbereit. Meine Gastfamilie ist traurig, dass ich nicht mehr bei ihnen wohnen werde, ich auch ein wenig, allerdings freue ich mich auch auf meine neuen 4 Waende und dass ich jetzt so nah bei Isi und Ellen wohne. Die beiden sind super und wir machen eigentlich taeglich was zusammen, was mir echt Spass macht und auch gut tut. Bilder von meinen neuen 4 Waenden folgen dann bald :)

Gestern habe ich irgendwelche Vertraege von der Uni unterschrieben, sodass meiner Immatrikulation eigentlich nicht mehr allzu viel im Wege stehen... abwarten... einen Studiausweis hab ich leider immernoch nicht, dabei wuerd ich ja sooo gern mal verguenstigt ins Kino gehen ;)

Seit dieser Woche bin ich in einem sozialen Projekt unter gebracht, was sich EMAUS nennt. Im Prinzip ist es eine Art Kinder- und Jugendtreff. Momentan scheint dort recht viel im Umbruch zu sein, da es nicht mehr viele Mitarbeiter gibt, denmnach habe ich noch keinen besonders guten Eindruck bekommen koennen. Sobald ich einen Plan habe, werde ich einen ausfuehrlicheren Bericht schreiben.

Ehm, was gibts denn sonst noch Neues... ach ja: ich muss mich echt mehr mit der Sprache befassen, habe ich fest gestellt, denn das ist derzeit schon noch der groesste Faktor, der mich hemmt. Sobald ich besser sprechen und verstehen kann, oeffnen sich hier einfach neue Tueren fuer mich, worauf ich mich auch freue :)

Ansonsten gehts mir ganz gut, ich lebe mich immer mehr ein und komme ganz gut klar. Natuerlich fehlt ihr mir und ich wuensche mir oft, dass ihr an meiner Seite sein koenntet.

Ich druecke euch demnach gefuehlt ganz doll aus der Ferne und wuensche euch allen ein schoenes Wochenende ;)

Montag, 7. März 2011

Hallo ihr Lieben,

eine weitere Woche ist vergangen und ich habe wieder ein wenig zu erzaehlen...
Leider bin ich noch immer nicht immatrikuliert, aber vllt wird der 4. Besuch in der UNAMA ja diese Woche erfolgreicher. Wie es derzeit aussieht, muss ich nur 1-2x die Woche in die Uni und bin sonst (keine Ahnung wie oft) in einem Projekt. Ueber das Projekt weiss ich leider noch nicht allzu viel, nur, dass wohl viel Musik gemacht wird. Find ich gut :)
Die Woche war ich ansonsten mit Beto in einer Art ZooPark (Bilder folgen) und mit Isabell und der Gemeinde in einer Art Favela, um die Kinder und Erwachsenen ueber Dengue zu informieren. Dengue ist hier leider genauso stark verbreitet wie Malaria und kann im schlimmsten Falle zum Tod fuehren.
Ansonsten - ihr werdet es kaum glauben- habe ich, Jessica O. aus W., mir tatsaechlich zwei Kleider (ein Jeanskleid, das andere aus leichtem schwarzen Stoff :) gekauft, meinem dicken Popo zum Trotz. Hier traegt eh jeder was er will egal wie schlank oder nicht schlank Frau ist. Sollte man sich mal ne Scheibe von abschneiden, auch wenn das nicht immer viel mit Aesthetik zu tun hat ;)
Bilder folgen auf jeden Fall noch...
Ansonsten waren Isi und ich Samstag wieder tanzen und Sonntag auf dem Markt, wo ich mir zwei schoene Ketten gekauft habe... meine lieben Damen, ich werde euch bei meiner Ankunft mit huebschem Naturschmuck begluecken... :)
In der Familie laeuft es ansonsten gut, ich habe Samstag fuer meine Gastmama und meine Gastschwester "italienische Pasta" gekocht, die auch genuesslich verspeist wurde. Alle sind ganz lieb, nur mit meinem Zimmerchen kann ich mich noch immer nicht so ganz anfreunden. Leider gestaltet sich der Umzug nicht allzu einfach, also wird gewartet... wie so oft hier in Brasilien.

Ich druecke euch aus der Ferme und wuensch euch allen eine schoene Woche

Montag, 28. Februar 2011

Hallo ihr Lieben!

Freitag Abend hatte ich meinen ersten kleinen Durchhaenger... Meine ganze Gastfamilie plus einiger Freunde war versammelt und hat den Geburtstag meiner Gastschwester gefeiert. Eigentlich ne schoene Sache, allerdings hat es mich irgendwie ueberfordert. Alle kennen sich und haben viel Spass, machen witze und lachen und ich sitze da auf meinem Stuhl, kenne niemanden und spreche die Sprache nicht...
Noch ist es schwer fuer mich, weil mich die Sprachbarriere schon irgendwie hemmt und ich dadurch nicht so frei und ungezwungen sein kann, wie ich es in Deutschland bin. Ich bin halt nicht ganz die Jessi, die ich zuhause bin und das macht mich ein wenig ungluecklich. Aber ich weiss auch, dass ich einfach mehr Geduld mit mir haben muss... ich bin grad mal knapp 2 Wochen hier... was kann man da schon erwarten... kommt Zeit, kommt Rat.
Beto, ein ¨Freund¨ hier, ist total jedoch fastziniert davon, wie schnell ich Portugiesisch lerne und wie gut ich mich wohl schon mitteilen kann. Er ist super lieb und total bemueht mir Belém zu zeigen. Heute hat er mir ein paar Gebaeude gezeigt und morgen wollen wir zusammen ins Museum.

Mein Wochenende war ansonsten ganz schoen. Nach dem Durchhaenger Freitagabend habe ich mich Samstag Nachmittag auf den Weg zur Gemeinde gemacht um dort mit Isabell einen ¨Tanzkurs¨zu besuchen. Hat super viel Spass gemacht und wir zwei haben uns teilweise besser angestellt, als einige Brasilianer, die wohl zwei linke Fuesse besitzen ;) Der Tanzlehrer war auch ganz putzig und wir haben viel getanzt.... Mein Tipp an die Maennerwelt ist eh : LERNT tanzen, das finden Frauen einfach HOT :-D
Nach dem Tanzen haben Isi und ich dann gekocht und gemeinsam nen Film geschaut (Er steht einfach nicht auf dich...).
Mein Sonntag war auch ganz nett. War morgens auf einem grossen Markt (leider alleine, da meine Verabredung geplatzt ist, nachdem ich 45 Min gewartet habe). Der Markt war allerdings schoen, son bisschen hippiemaessig mit viel Schmuck, Selbstgemachtem und so weiter. Gleichzeitig musste ich an Papa denken, der mir ja kurz vor Abreise sagte, dass ich die Finger von Tieren lassen soll... ach Mensch, die hatten so viele kleine niedliche Hundewelpen... da muss man sich wirklich am Riemen reissen...
Mittags hat die ganze Familie zusammen Mittag gegessen und ich habe meinen ersten Krebs gefuttert. Quasi unter Anleitung, man weiss ja nicht wirklich wie ;)
Jo, das war mein Wochenende...


Ich drueck euch aus der Ferne

Freitag, 25. Februar 2011

mein neues Leben in Brasilien...

Hallo Ihr Lieben,

wollte nun ein bisschen zu meiner neuen Lebenssituation schreiben, damit ihr euch einigermaßen vorstellen könnt, wo ich gelandet bin…



Dona Inalda und Nina
Mein neues Zuhause:
Meine Gastfamilie und ich wohnen in einem kleinen Häuschen ziemlich zentral und in der Nähe der Praca de Republica. Dona Inalda, meine Gastmutter besitzt ein kleines „Restaurant“, welches in der Garage zu finden ist ;) Anliegend findet sich die Küche, dann gelangt man auf den minimini Haushof und anschließend ins „Innere“ des Hauses. Im Untergeschoss ein kleines Bad, der Flur, Dona Inaldas Zimmerchen und daneben mein neues Zimmer. Leider ohne Fenster und vllt 6qm klein. Darin befindet sich in kleines Bett mit ausgelullerter Matratze, meiner Hängematte und einen Schrank, der quasi zu 70% mit Besitztümern meiner Gastschwester (wohnt in einer anderen Stadt) gefüllt sind. Da das Klima in Brasilien bekanntlich sehr schwül ist und eine hohe Luftfeuchtigkeit besteht, riecht mein Zimmerchen leider sehr stark nach Schimmel, der auch überall zu finden ist. Hmm, muss ich wohl die nächsten Tage/Wochen/Monate (?) durch… 
Hinterhof bei Regen
Zwar haben wir Strom und fließendes Wasser, allerdings lässt sich dieses nicht regulieren und hat somit immer die gleiche Temperatur. Ein kleiner Schock bei der ersten Dusche, da es doch erfrischend ist ;)
Im oberen Stockwerk lebt mein Gastbruder Rodrigo, leider war ich da noch nie, da ich keine „Hausführung“ bekommen habe ;)
Die Verhältnisse sind somit sehr einfach und schlicht, ein gutes Kontrastprogramm zu Deutschland. War aber auch zu erwarten. Internet habe ich natürlich nicht, daher auch die verspäteten Antworten und „Tagebucheinträge“.
mit Nina
Meine Gastfamilie ist sehr nett und spricht eigentlich ausschließlich Portugiesisch mit mir, damit ich die Sprache schnell lerne. Mit Dona Inalda kann ich tatsächlich auch nur auf Portugiesisch sprechen, Rodrigo spricht zusätzlich etwas Englisch, Brocken Deutsch, fließend Französisch (unterrichtet Französisch) und weitere Sprachen. Ihn kann ich auch super nach grammatikalischen Dingen fragen.

Was meine Wohnsituation betrifft, so habe ich mich entschlossen erst einmal hier zu bleiben und ein wenig die Sprache und Kultur kennen zu lernen. Wenn ich mich ein bisschen eingelebt habe, überlege ich tatsächlich zu Ellen und Isabell zu ziehen.



Meine neue Stadt:

Belém ist die Hauptstadt vom Bundesstaat Pará, liegt einen Grad südlich vom Äquator und ist etwa 130km vom Atlantik entfernt.
Die sehr laute, volle und lebendige Hafenstadt und ist direkt am Wasser gebaut (Rio do Pará und Rio Tocantins). Die Straßen und Häuser sind teilweise sehr marode und kaputt oder aber wunderschön und antik. Einige alte Häuser sind von außen mit bunten Fliesen beklebt (keine Ahnung, was das für ein Stil ist) und superschön. Die meisten Häuser sind sehr schmal und nicht allzu hoch, gerne auch kunterbunt bemalt. Die Straßen sind, typisch Großstadt, voll mit lauten, stinkenden Autos, Motorrädern, vielen Autobussen und Taxen. Der Fahrstil ist sehr ruppig, rasant und eher rücksichtslos, obwohl scheinbar wenige Unfälle passieren.
Belém besitzt einen großen Markt, den Ver-o-Peso, der täglich geöffnet ist. Dort gibt’s eigentlich alles zu finden, was das Herz begehrt. Angefangen von Früchten und Gemüse, bis hin zu Fisch, Fleisch, Kleidung, Schmuck, Töpfe, Schüsseln und so weiter.
Auch in den vielen Seitenstraßen stehen etliche Stände, die Kleidung, Taschen und Sonnenbrillen verkaufen. Viele kleine Läden verkaufen bunte, gewobene Hängematten.
Natürlich findet man an jeder Ecke kleine und große, vor allem aber alte Kirchen und Museen. Ich freue mich schon, die Museen besuchen zu können :)
Praca da Republica und Teatro Paz
Da Belém so wassernah gebaut wurde, besitzt die Stadt einen großen Hafen, der vor allem zu Zeiten des Kautschuk-Booms seine Blütezeit besaß. Heute wird besonders viel Fisch geliefert, welch ein Duft bei diesen Temperaturen ;)
Des Weiteren besitzt meine neue Stadt Theater und Parks. Bilder folgen sicher nach und nach.
Leider ist Belém keine besonders sichere Stadt, gewisse Viertel sollte man vor allem abends und nachts meiden, aber auch zur Mittagszeit, wenn nahezu jeder Brasilianer zuhause Mittag isst. Wertsachen sind zuhause am sichersten und auch große Taschen und viel Geld sollten nicht mitgenommen werden. Ich hoffe einfach, dass ich niemals ausgeraubt werde…
Das Busfahren ist in Belém ein kleines Abenteuer. Der Bus hält wie es ihm gerade passt und muss in vielen Fällen „rausgewunken“ werden, da sonst die Möglichkeit besteht, dass er einfach durchfährt. Bushaltestellen sind für mich irgendwie noch nicht wirklich ersichtlich und die Busfahrer fahren, als hätten sie einen Bleifuß. Aber gut, dafür sind Busfahrten mit 1,85 R$ (ca. 90 c) recht günstig.



Mein neues Klima:
Heiß und schwül trifft es wohl am Besten. Da gerade brasilianischer Sommer ist, befinden wir uns in der Regenzeit. Das bedeutet, dass sich hin und wieder der Himmel so dermaßen entleert, dass erstmal gar nix mehr geht, bzw. alles in slow-motion geschieht. Letzte Woche hat es etwa 4 Std. durch geregnet. Nicht mit einem Fisselregen wie in Wuppertal… Neeiiiin: die Straßen waren letztlich so überschwemmt, dass kaum ein Auto fahren konnte und der Regen den Verkehr lahm gelegt hat. Auf der Straße standen die Menschen teilweise kniehoch im Wasser. Es soll wohl noch schlimmer gehen. Ich bin gespannt.
Ansonsten haben wir meist 28°C oder wärmer und wie gesagt: es ist schwül, d.h., dass man selbst nach dem Duschen schon wieder so dermaßen verschwitzt ist, dass man eine Dusche bräuchte ;)




Meine neue Uni:
Zur Unama kann ich leider noch nicht viel sagen. Leider beginnt mein Studium hier sehr chaotisch. Da ich noch etwas verunsichert bin und leider die Sprache nicht beherrsche, bin ich noch immer nicht immatrikuliert. Soll heute (25.2.) aber endlich mal in Angriff genommen werden- ich bin gespannt. Anschließend kann ich sicher das ein oder andere zu meinem Semesterstundenplan und so weiter sagen. Ich hoffe, dass ich nicht zu viele Seminare besuchen muss, da ich lieber praktisch irgendwas machen würde… Geduld…


Meine Speisekarte:
Besteht neuerdings aus viiiiiiel Reis, Bohnen, Farofa (geröstetes Maniokmehl) und paniertem Hühnchen, achja, ein bisschen Salat und „verkochte“ Knoblauchspaghetti. Früchte und Gemüse sind leider verhältnismäßig teuer und landen nicht allzu viel auf dem Tisch.
Irgendwie muss ich noch mit Dona Inalda reden, dass ich morgens nahezu verhungere (*g*), da es nur Saft, Kaffee und ein trockenes Brötchen/Milchbrötchen gibt. Leider bin ich immer wieder im Zwiespalt, wie viel ich von meiner Gastfamilie erwarten kann und um wie viel ich mich selbst kümmern muss. Hmmm… keine Ahnung.
Leider habe ich bisher nicht wirklich viel Fisch gegessen, dabei habe ich mich doch schon sooooo auf Meeresfrüchte gefreut…


Meine neue Sprache:
Tja, ich denke und träume in Deutsch, allerdings befasse ich mich gezwungenermaßen immer mehr mit dem brasilianischen Portugiesisch. Dabei ist das Verstehen noch wesentlich einfacher als das Sprechen, aber ich merke von Tag zu Tag, dass mehr geht, wobei es doch noch sehr Tagesform abhängig ist. Je müder ich bin, umso schwerer fällt mir die neue Sprache. Anderen Gesprächen und dem TV kann ich leider so gar nicht folgen, wenn jemand langsam mit mir spricht und ich die Person auch sehe, geht’s schon wesentlich besser.
Achja: laute Nebengeräusche machen wirklich ALLES zunichte ;)
Ich drücke euch aus der Ferne!!