Mittwoch, 30. März 2011

Vor dem Umzug ist nach dem Umzug oder so !? ;)

 

Hallo ihr Lieben,

entschuldigt, dass ich so lange nix von mir hab hören lassen… es fängt also schon an, dass ich den Blog schleifen lasse ;)


Wohnung:
neues Bettchen
Wie ihr sicher alle mitbekommen habt, wohne ich inzwischen bei Ellen und Isabell bzw. in einem „eigenen“ Appartement auf dem Gelände der Lutheranischen Gemeinde.
Die Wohnung ist super hell, ganz neu, hat zwei Schlafzimmer, ein kleines Bad und eine Wohnküche.
Mein Zimmer  ist voll hübsch und ich fühle mich endlich in meinem „Zuhause“ wohl, keine Kopfschmerzen mehr und so weiter :) Bin also zufrieden. Nur die Küche benötigt noch einen kleinen Feinschliff, dh. sie muss nach und nach mit Geräten und so weiter gefüllt werden. 2 Pfannen, ein kleiner Topf, etwas Geschirr und Besteck haben sich bereits gefunden, einige kleine Besorgungen wollte ich die Tage noch erledigen. Jedenfalls kann ich mir inzwischen morgens einen Kaffee kochen und mir ein Spiegelei braten :)
Regal und Kommode 

Ihr... 
Die Menschen in der Gemeinde sind alle sehr nett und offen, auch wenn ich mich gestern erstmal als „nichtgläubig“ geoutet habe. Dank Sprachproblemen bin ich quasi auch gleich mit der Tür ins Haus, aber jetzt wissen beide Seiten halt bescheid ;)










Icui:
Zwei mal die Woche fahre ich mit Isi, Ellen und 2 weiteren Mitarbeitern gemeinsam ins Icui.
Ich bin mal so frei und übernehme Ellens Beschreibung auf ihrem Blog, da sie einen sehr guten Überblick verschafft:
“Icui ist ein kleiner Stadtteil von Ananindeua, eine Stadt die zum Großraum Belém gezählt wird. Icui steht quasi für die Verstädterung (Urbanisation).
Weil viele Menschen, die heute in Icui leben, aus dem Inland Amazoniens kommen und sie sind in den Großraum Belém gezogen, weil sie sich ein besseres Leben erhofft haben.

Oftmals ist die Qualität des Bodens oder einfach die Fläche an Land für eine Familie nicht genug gewesen, um überleben zu können.
So bestand die Hoffnung auf Arbeit in der Stadt, doch es ist nicht genug für alle vorhanden, sodass sich Randgebiete außerhalb gebildet haben, zum Beispiel Icui.
In Icui mangelt es an vielen Dingen der Infrastruktur: gute Schulen, fließend Wasser, gesundheitliche Versorgung und Sicherheit.
Die Häuser der Menschen  bestehen aus Brettern und die Wege sind aus Sand und sehr holprig. Alles sieht ein bisschen provisorisch aus, aber so ist der Alltag.“ (Ellen)


Unsere Aktivität im Icui beginnt Mittwoch und Freitag um 9 Uhr, endet gegen 10.30h  und ermöglicht allen Kindern jeden Alters, mit und ohne Religion, an dem Projekt teilzunehmen. Natürlich kostenfrei und absolut freiwillig.
Dieser Monat stand unter dem Thema „Wasser“ und hat versucht, die Kinder über die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Wasser aufzuklären und ihnen spielerisch wichtige Aspekte beizubringen. Des Weiteren wurde beispielsweise über Thema Dengue(Fieber) gesprochen und wie man sich dagegen schützen kann.
Gemeinsam wird gesungen, gelacht, gespielt, geredet, gebetet und gespeist (Saft und Kekse).
Heute hatten wir den etwas spezielleren Auftrag die Kinder in ihren Familien/Häusern zu besuchen, bzw. ihre Eltern darauf hin zu weisen, wann wir unser Projekt anbieten, zu fragen, wann die Kinder zur Schule gehen und so weiter. Schlichtweg Präsenz und Interesse zeigen.
Der Anblick der provisorischen Häuser, die entweder aus Holz oder aus Stein gebaut werden, regt sehr zum Nachdenken an… Oft leben große Familien in winzigen Unterkünften, nah an nah, ohne fließendes Wasser, mit einer notdürftigen Stromversorgung. Viele der Mütter sind sehr jung, leben ohne festen Partner.
Doch wenn die Kinder erstmal ein bisschen vertrauen zu einem gefasst haben, dann ist das ausgelassene Lachen und das Glänzen in ihren Augen nicht mehr weg zu denken, wenn sie uns liebevoll „Tia“ (Tante) nennen :)


Unama:
Leute, ich hab endlich meinen Studentenausweis :) Unglaublich oder wahr. Die Bürokratie findet jedoch noch immer kein Ende, da ich gerade eine Busfahrkarte beantrage, mit der ich vergünstigt fahren kann. Keine Ahnung wie lange das also noch dauern wird, aber der erste Schritt ist schon mal gemacht. Juhuu.
Ansonsten gefallen mir die Vorlesungen leider so gar nicht. Sicherlich vor allem deswegen, weil ich nahezu nix verstehe. Also verbringe ich an zwei Tagen jeweils eine Vorlesung in der Uni, dreh mehr oder minder Däumchen und hoffe, dass die Zeit einfach nur schnell umgeht. Ein bisschen so wie in manchen Vorlesungen an der EFH ;) (pssssst)


Emaus:
Hmm, auch hier kann ich leider noch nicht wirklich viel erzählen, da hier so gut wie nichts passiert. Dienstag- und Donnerstagmorgen fahre ich für etwa 3 Stunden in die Institution, um dort mein Praktikum zu absolvieren.
Es kann sein, dass ich in Zukunft ein eigenes Projekt anleiten werde und ich hatte mir überlegt mit den Kindern ein „(Tage)Buch“ zu verfassen. In ein altes (Bilder)Buch klebt man Kollagen, arbeitet damit, mach ein neues Buchband und und und… Themen wie: meine Familie, meine Freunde, ich, meine Träume, meine Wünsche, meine Ängste, usw. werden kreativ bearbeitet.
Leider weiß ich noch nicht, in wie fern sich das tatsächlich umsetzen lässt, allerdings steckt die Idee in meinem Köpfchen…

So ihr Lieben, ich hoffe euch gehts in der Ferne gut und ihr lasst mal wieder was von euch hören :)
Fühlt euch lieb gedrückt

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